Früher war der Blutegel (Hirudo medicinalis) in unseren Gewässern stets zu finden, jedoch wurde diese empfindliche Art durch die Wasserverschmutzung fast ausgerottet. Heute wird der Hirudo medicinalis eigens für therapeutische Zwecke unter strenger Kontrolle gezüchtet.
Im 18. und 19. Jahrhundert wuchs der gute Ruf der Blutegeltherapie dermaßen, dass sich diese Form der Anwendung allmählich bei vielen chronischen Erkrankungen in der damaligen Medizin etablierte. Derzeit erleben wir eine Renaissance der Blutelegelbehandlung.
Heute weiß man, dass das Speichelsekret (Enzymkomlpex) des Blutegels, welches beim Saugen von Blut in die Gefäße des Behandelten abgegeben wird, immunstimulierend, gerinnungs- und entzündungshemmend wirkt, wobei sich die Fließeigenschaften des Blutes wesentlich verbessern.
Vor allen Dingen durch die Verbesserung der Qualität des Blutes ergibt sich eine beträchtliche Indikationsbreite, die insbesondere das Gefäßsystem betrifft.
- Hauptindikationen für die Blutegeltherapie:
- Arthrosen, Arthritis (z.B. Kniegelenksarthrosen)
- Varicosis (Krampfadern, Venenentzündungen)
- Thrombosen
- Sehnenentzündungen (Sehnenscheidenentzündung, Tennisarm)
- Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
- Herpes Zoster (Gürtelrose)
- Tinnitus
- Angina Pectoris
- Angina, Otitis media (Mittelohrentzündung)
- Rheumatischer Formenkreis, Myogelosen
- Depressionen
- Andere