Aderlaß

Der Aderlaß (Blutentnahme) ist eines der ältesten Heilverfahren. Neben dem reinen Druckabbau im Blutsystem (vor allem bei Bluthochdruck) ist die Anregung der Selbstheilungskraft, ein gewünschter Effekt bei der Anwendung.

Wirkungsweise (nach B. Aschner) :

Das Ziel des Aderlasses ist es nicht, dem Patienten möglichst viel Blut abzunehmen, sondern, durch einen an bestimmten Körperstellen durchgeführten Aderlass eine Entlastung und Reinigung des Blutes und eine Umstimmung der Konstitution zu bewirken.

Durch die Blutentziehung kommt es zunächst zu einem Flüssigkeitsverlust im Gefäßsystem, der jedoch schnell durch nachströmende Flüssigkeit aus den Geweben ersetzt wird. Mit diesem Strom aus dem Gewebe gelangen Giftstoffe in das Gefäßsystem und damit zur Ausscheidung über die Ausscheidungsorgane.

Das Blut in den Gefäßen wird also regelrecht verdünnt und kann so besser als vielleicht vorher bestimmte Organbezirke durchbluten. Eine oft deutlich spürbare Verbesserung der Durchblutung (z. B. des Gehirns) ist die Folge dieser Verflüssigung des Blutes.

Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die Anregung der blutbildenden Organe, die den Verlust der Blutzellen (Zellen für den Sauerstofftransport und die Immunabwehr) in den dem Aderlass folgenden Tagen und Wochen ausgleichen müssen.

Es kommt also auch zu einer „Verjüngung“ des Blutes und damit zu einem verbesserten Sauerstofftransport und einer Steigerung der Immunkräfte des Organismus
Der Aderlass kann bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen eine sinnvolle Behandlung darstellen:

  • Blutfülle (Plethora)
  • Entzündungen
  • zur Entgiftung und Stoffwechselverbesserung
  • zur Beruhigung bei lokalen Krämpfen (Koliken)
  • zur Verbesserung der Durchblutung

 

Vorgehensweise

Der Patient liegt auf einer Praxisliege, eine Kanüle wird meist in die Ellenbeugenvene eingeführt und die entsprechende Menge Blut abgenommen. Die Menge selbst ist unterschiedlich und richtet sich nach Krankheit, Konstitution, Geschlecht, Alter usw. Sie beträgt ca. 50 bis 200 ml.